Leadership und Führung: Tipps aus dem Klassenzimmer

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Leadership und Führung: Tipps aus dem Klassenzimmer

Ich habe Mitarbeiterführung und Leadership bei Konzernen wie Bosch und EnBW gelernt. Ich habe Schulungen besucht und habe mich immer als guten „Chef“ eingeschätzt. Durch meine Erfahrungen als Geschäftsführer und als Lehrkraft an einer Hauptschule musste ich mir eingestehen, dass ich noch viel lernen musste.

Gliederung

Einleitung

Lehrer sind in besonderem Maße erfahren im Führen von Menschen, da sie täglich mit einer Vielzahl an Schülern und Schülerinnen aus verschiedenen Altersgruppen und Hintergründen zu tun haben. Sie müssen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Verantwortung für die Entwicklung und das Wohl ihrer Schüler übernehmen. Dabei spielen Fähigkeiten wie Empathie, Kommunikation und Führung eine entscheidende Rolle.

In diesem Blogartikel werde ich meine Erkenntisse aus der Beobachtung anderer Lehrer und meiner Erfahrungen im Klassenzimmer im Bereich Leadership schildern. Wir werden uns dabei auf verschiedene Studien und Forschungsergebnisse stützen, um auch den wissenschaftlichen Stand zu berücksichtigen.

Stating the Obivous

Ich habe noch einige wissenschaftliche Bezüge versprochen. Daher hier noch Fachwissen zum Thema gute Führung und die Auswirkung auf die Teamperformance:
 
  1. Eine Studie von Gallup (2017) fand heraus, dass Teams, die von einem engagierten Vorgesetzten geführt werden, eine 21% höhere Leistung aufweisen als Teams, die von unengagierten Führern geführt werden.

  2. Eine Studie von Harvard Business Review (2015) zeigte, dass gute Führung zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und Motivation führt, was zu einer höheren Leistung führt.

  3. Eine Studie von Forbes (2016) ergab, dass Teams, die von einem effektiven Führer geführt werden, häufiger die Ziele erreichen und bessere Ergebnisse erzielen als Teams ohne gute Führung.

Eigentlich ein No-Brainer, oder? Und dies sind nur einige der Studien, die belegen, dass gute Mitarbeiterführung zu produktiveren Teams führt. Es gibt viele weitere Studien, die ähnliche Ergebnisse zeigen.

Klassische Führungslehre

Ich fasse zunächst kurz zusammen, was in den meisten Schulungen zum Thema Führung vermittelt wird:

Führungsstile

Es gibt verschiedene Führungsstile, darunter:

  1. Autokratischer Stil: Hierbei trifft der Führer alle Entscheidungen alleine und delegiert wenig Verantwortung.

  2. Laissez-faire Stil: Hierbei überlässt der Führer seinen Mitarbeitern viel Freiraum und Entscheidungsbefugnis.

  3. Transformationaler Stil: Hierbei motiviert und inspiriert der Führer seine Mitarbeiter, um gemeinsam ein höheres Ziel zu erreichen.

  4. Transaktionaler Stil: Hierbei werden Belohnungen und Bestrafungen verwendet, um die Leistung des Teams zu steuern.

  5. Servantleader-Stil: Hierbei steht das Wohl des Teams im Vordergrund und der Führer handelt als Dienstleister für seine Mitarbeiter.

  6. Partizipativer Stil: Hierbei werden Entscheidungen gemeinsam mit dem Team getroffen und alle Meinungen werden berücksichtigt.

  7. Situativer Stil: Hierbei passt sich der Führer je nach Situation und den Bedürfnissen des Teams an, indem er verschiedene Führungsstile kombiniert.

Führungsstile Übersicht

Was ist der "beste" Führungsstil?

Es gibt keinen „besten“ Führungsstil, sondern es kommt darauf an, welcher Stil am besten zur Situation und zu den Bedürfnissen des Teams passt. Ein erfolgreicher Führer wird in der Lage sein, verschiedene Führungsstile anzuwenden und anzupassen, je nachdem, was für das Team am besten funktioniert.

Bei der Entscheidung, welchen Führungsstil anzuwenden, sollte man folgende Faktoren berücksichtigen:

  1. Das Ziel des Teams: Jeder Führungsstil eignet sich besser für bestimmte Arten von Zielen und Aufgaben.

  2. Die Fähigkeiten und Motivation des Teams: Ein Führungsstil, der ein motiviertes und erfahrenes Team antreibt, kann bei einem unerfahrenen oder unmotivierten Team weniger wirksam sein.

  3. Die Arbeitsumgebung und -bedingungen: Die Art und Weise, wie das Team arbeitet und die Rahmenbedingungen, unter denen es arbeitet, können die Wahl des Führungsstils beeinflussen.

  4. Persönliche Stärken und Vorlieben des Führers: Ein Führer sollte seine eigenen Stärken und Vorlieben berücksichtigen und einen Führungsstil wählen, der zu seiner Persönlichkeit und Fähigkeiten passt.

Es ist wichtig zu beachten, dass ein erfolgreicher Führer in der Lage sein sollte, seinen Führungsstil anzupassen, um den Bedürfnissen des Teams und der Situation gerecht zu werden. Ein Führungsstil, der in einer Situation erfolgreich war, muss nicht in einer anderen Situation erfolgreich sein.

Also individuelle Führung?

Leadership und Führung sind wichtige Konzepte in der heutigen Geschäftswelt. Eine effektive Führungskraft muss in der Lage sein, unterschiedliche Charaktere und Persönlichkeiten zu verstehen und zu führen. Dies erfordert eine individuelle Führungsstrategie, die auf die Bedürfnisse und Stärken jedes Einzelnen abgestimmt ist.

Individuelle Führung bezieht sich auf die Fähigkeit einer Führungskraft, jeden Mitarbeiter als einzigartigen Menschen zu betrachten und eine individuelle Führungsstrategie für ihn oder sie zu entwickeln. Dies kann eine Herausforderung sein, da jeder Mitarbeiter unterschiedliche  Persönlichkeitsmerkmale, Stärken und Schwächen hat. Um erfolgreich zu führen, muss eine Führungskraft jedoch in der Lage sein, diese Unterschiede zu erkennen und zu nutzen.

Es gibt viele unterschiedliche Charaktere, die es zu führen gilt, darunter introvertierte und extrovertierte Menschen, dominante und unterwürfige Menschen, analytische und intuitive Menschen und kreative und praktische Menschen. Um erfolgreich zu führen, muss eine Führungskraft in der Lage sein, jeden Mitarbeiter als einzigartigen Menschen zu betrachten und eine Führungsstrategie zu entwickeln, die seine oder ihre individuellen Stärken und Bedürfnisse unterstützt.

Eine Studie von Harvard Business Review (HBR) hat gezeigt, dass eine effektive Führungskraft eine Kombination aus Empathie, emotionaler Intelligenz und einem Verständnis für die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter benötigt. Die Fähigkeit, auf die Bedürfnisse und Persönlichkeiten ihrer Mitarbeiter einzugehen, kann eine Führungskraft dabei unterstützen, eine motivierte und produktive Mannschaft aufzubauen.

Eine weitere Studie von Forbes besagt, dass eine individuelle Führungsstrategie auch den Mitarbeitern helfen kann, ihr volles Potenzial zu entfalten und eine höhere Motivation und Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu erreichen. Dies kann zu einer höheren Arbeitsproduktivität und einem besseren Arbeitsklima führen.

Klassenzimmer Schule
  1. Kommunikation ist Key: Eine gute Lehrer:in versteht es, klare und effektive Kommunikation zu nutzen, um ihre Ziele und Anweisungen zu übermitteln. Eine Chef*in kann von diesem Ansatz lernen und ihre Fähigkeiten in Bezug auf Verständlichkeit und Zuhören verbessern.
  2. Individuelle Beziehungen sind wichtig: Noch mehr als im Büro bei Mitarbeitern ist jeder Schüler anders und hat seine eigenen Stärken, Schwächen, Interessen und Bedürfnisse. Es ist wichtig, eine gute Beziehung zu jedem einzelnen Schüler aufzubauen, um ihn oder sie effektiv führen zu können.
  3. Regeln und Erwartungen setzen: Es ist unfassbar wichtig, klare Regeln und Erwartungen zu setzen, aber auch Flexibilität und Verständnis zu zeigen. Es ist auch wichtig, jedem Schüler individuelle Aufmerksamkeit zu geben und ihm oder ihr Feedback zu geben, um das Lernen zu fördern und zu unterstützen.
  4. Konflikte sehen und verstehen: Das Führen von unterschiedlichen Personen erfordert Geduld, Verständnis und Fähigkeiten im Kommunikation und Konfliktlösung. An Schulen sind solche Konflikte natürlich fordergründiger. Im Office sind sie aber nicht weniger vorhanden und müssen im Führen extrem berücksichtigt werden.
  5. Geduld und Vertrauen haben: In Schulen bekommt man Entwicklungen von Jugendlichen in Lichtgeschwindigkeit mit und man sieht, was Geduld und Vertrauen ausmacht. Vertraue auch deinen Mitarbeitern und zeige es ihnen (unter gleichzeitiger Berücksichtigung von Tipps 1-4) und auch hier wirst du eine wahnsinnige Entwicklung sehen.

Erinnere dich mal an alle deine „guten“ Vorgesetzten. Und danach an „gute“ Lehrer*inenn aus der Schulzeit. Was haben alle gemeinsam?

Sie waren authentisch, stringend und haben Erwartungen klar kommuniziert. In der Mitarbeiterführung muss man sich stets bewusst machen, dass jede Situation, jeder Mitarbeiter individuell ist. Es gibt kein Playbook ala „Wenn A passiert, muss ich B sagen/machen“.

Durch gezielte Coachings und Mitarbeiterfeedbacks können wir dich und dein Team auf das nächste Level bringen.

Du willst mehr dazu erfahren? Kontaktiere mich!

Quellen

Nico Teach4U Profile Picture

Über mich

Mitarbeiterführung ist ein Softskill, den man immer weiter entwickeln muss. Meine Erfahrungen aus Konzernen, Startups und aus dem Klassenzimmer teile ich sehr gerne mit dir!

Wenn ich dir auch helfen kann, melde dich gern.

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