Fundraising für Startups – Eine Einführung

Fundraising Startups

Fundraising für Startups – Eine Einführung

Geld für dein Startup zu beschaffen ist nie einfach. In diesem Artikel schauen wir uns die verschiedenen Möglichkeiten an, wie du Geld von Freunden und Familie oder von institutionellen Investoren wie Banken oder Risikokapitalfirmen bekommst.

Gliederung

Kurz und knapp

Für Startups stehen eine Vielzahl von Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung, die je nach Größe, Branche und Reifegrad des Unternehmens unterschiedlich geeignet sein können. Hier sind einige der wichtigsten Finanzierungsmöglichkeiten für Startups:

  1. Business Angels: Private Investoren, die bereit sind, Geld in junge, innovative Unternehmen zu investieren.

  2. Venture Capital: Professionelle Investoren, die bereit sind, hohe Risiken einzugehen, um in junge, schnell wachsende Unternehmen zu investieren.

  3. Crowdfunding: Eine Finanzierungsmethode, bei der eine große Anzahl von Menschen über das Internet kleinere Beträge in ein Projekt investieren.

  4. Bankkredite: Eine Finanzierungsmöglichkeit, bei der Startups einen Kredit von einer Bank erhalten können, um ihre Geschäftstätigkeit zu finanzieren.

  5. Staatliche Förderungen: Eine Finanzierungsmöglichkeit, bei der Startups Zuschüsse oder andere finanzielle Unterstützung von Regierungsbehörden erhalten können.

  6. Incubators und Accelerators: Organisationen, die Startups unterstützen, indem sie ihnen Zugang zu Ressourcen, Netzwerken und Finanzierungsmöglichkeiten bieten.

Es ist wichtig zu beachten, dass jede Finanzierungsmöglichkeit Vor- und Nachteile hat und dass es für jedes Startup die beste Lösung geben kann. Daher empfiehlt es sich, eine gründliche Marktforschung durchzuführen und sich gegebenenfalls beraten zu lassen, um die beste Finanzierungslösung für das eigene Startup zu finden.

Welche Phasen gibt es beim Fundraising?

Es gibt vier Hauptphasen im Leben eines Unternehmens: Seed, Early Stage, Growth und Late Stage. Jede Phase hat ihre eigenen Merkmale und erfordert unterschiedliche Investitionssummen.

Der erste Schritt ist die Entscheidung, welche Art von Investor du ansprechen willst. Wenn du zum Beispiel einen Angel-Investor oder eine Risikokapitalgesellschaft suchst, ist es wichtig, dass deine Idee zu ihrem Profil passt, denn sonst werden sie nicht in deine Geschäftsidee investieren.

Die ersten Investoren

Die aller erste Investor*in bist in der Regel du selbst – egal ob das in Form von Geld oder Arbeitszeit erfolgt. Letzteres solltest du nie unterschätzen und auf jeden Fall auch in deinem internen Cap-Table verwenden!

Danach sind das häufig deine Freunde und deine Familie. Das ist aber natürlich ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite kann hier eine Unterstützung recht gut und schnell funktionieren, auf der anderen Seite ist es ein mulmiges Gefühl von Freunden, Eltern oder Geschwistern Geld zu bekommen und das vielleicht sogar zu verlieren.

Wenn du jedoch planst, eine größere Summe (mehr als 20.000 EUR) aufzubringen, kann es sinnvoll sein, eine Crowdfunding-Plattform zu nutzen, anstatt sich nur auf persönliche Netzwerke zu verlassen. Beachte, dass dies jedoch in der Regel nur für B2C-Produkte und -Ideen sinnvoll ist.

Wie du Kapital von Business Angels bekommst

Business Angels sind vermögende Privatpersonen, die Geld in Start-ups in der Frühphase investieren. Sie haben in der Regel Erfahrung als Unternehmer oder Geschäftsleute und können für Start-ups sehr hilfreich sein, vor allem als Mentoren. Sie können auch dabei helfen, Kontakte zu Kunden und Investoren zu knüpfen.

Es gibt zwei Möglichkeiten, um Kapital von Business Angels zu erhalten: Zum einen kannst du sie direkt ansprechen, zum anderen über eine Plattform wie Seedmatch oder Keiretsu Forum.

Venture Capital (VC) an Land ziehen

VCs sind am schwierigsten zu erreichen, aber sie geben dir auch am meisten Geld. VCs suchen nach wachstumsstarken, risikoreichen Unternehmen, die ein bewährtes Geschäftsmodell haben. Du solltest dich darauf konzentrieren, dein Unternehmen als Investitionsmöglichkeit darzustellen, anstatt einfach nur nach Geld zu fragen. Wenn du beweisen kannst, dass eine Investition in dein Unternehmen ihnen mehr Geld einbringt, als sie reingesteckt haben, werden sie eher bereit sein zu investieren. Beachte dabei aber stets deine eigenen Interessen und habe einen Blick auf den Cap-Table.

Für dich wichtig: Die Entscheidung für einen VC als Investor bringt nicht nur Geld. Der VC braucht rasantes Wachstum, damit sich seine Investition lohnt. Ein organischeres Wachstum ist als Strategie dann in der Regel nicht mehr möglich.

Gerade im Umgang mit VCs empfehle ich dir einen Berater, da der VC immer mehr Ahnung als du haben wirst, wenn es um Due Dilligence, Verträge oder Arten der Finanzierung geht.

Was ist eine Due-Diligence-Prüfung und wie funktioniert sie?

Die Due Diligence ist ein Verfahren, mit dem die Richtigkeit der vom Unternehmen gemachten Angaben überprüft wird. Sie kann entweder von dir oder einer unabhängigen dritten Partei durchgeführt werden und findet oft am Ende des Fundraising-Prozesses statt. Die Due-Diligence-Prüfung stellt sicher, dass dein Unternehmen eine gute Investition für Investoren ist und gibt ihnen die Gewissheit, dass sie ihr Geld zurückbekommen, wenn etwas schief läuft.

Staatliche Förderungen - gut oder schlecht?

In Deutschland gibt es verschiedene staatliche Förderungen für Startups, um sie bei ihrer Gründung und Entwicklung zu unterstützen. Einige Beispiele sind:

  • EXIST-Gründerstipendium
  • KfW-Gründerkredit
  • Bundeswirtschaftsministerium-Gründercoaching
  • European Innovation Council (EIC)
  • Horizon

Vorteile staatlicher Förderungen für Startups:

  • Finanzielle Unterstützung, die bei der Gründung und Entwicklung des Unternehmens helfen kann
  • Zugang zu Netzwerken und Mentoren, die bei der Entwicklung des Geschäftsplans und der Umsetzung der Geschäftsidee unterstützen können

Nachteile:

  • Bürokratischer Aufwand bei der Antragsstellung und Verwaltung der Förderung
  • Einschränkungen bei der Verwendung der Förderung, wie z.B. Vorgaben für die Verwendung der Mittel
  • Möglicherweise strenge Anforderungen an die Qualifikation und den Geschäftplan des Startups, um die Förderung zu erhalten
Du musst dir selbst überlegen, ob die Vorteile die Nachteile überwiegen. Meiner Erfahrungen nach unterschätzen Startups den Rattenschwanz an bürokratischen Aufwand und die Dauer der Genehmigung. Daher sind staatliche Förderungen mit Vorsicht zu genießen

Bankkredit - ja oder nein?

Als risikoreiches Startup wirst du in der Regel keinen Bankkredit bekommen, ohne ins persönliche Risiko zu gehen. Es gibt jedoch verschiedene Arten von Bankkrediten, je nachdem, was das Unternehmen braucht:

Besicherte Kredite sind durch Sicherheiten wie Immobilien oder Maschinen abgesichert.

Ungesicherte Kredite erfordern keine Sicherheiten, haben aber höhere Zinssätze (in der Regel um die 10%) und können nur für kurzfristige Finanzierungen verwendet werden.

Bevor sie dir Geld leihen, werden auch Banken eine Due-Diligence-Prüfung durchführen, d.h. sie werden dir Fragen zu deinem Geschäftsmodell stellen und wissen wollen, wie viel Geld du für das Wachstum deines Unternehmens brauchst.

Wichtigstes Tool: Cap Table

Cap Table Beispiel

Ein Cap Table (auch bekannt als Kapitalisierungstabelle) ist eine Tabelle, die die Eigentumsstruktur eines Unternehmens darstellt. Es zeigt die prozentuale Verteilung von Eigenkapitalanteilen an den verschiedenen Aktionären des Unternehmens, einschließlich der Gründer, Investoren, Mitarbeiter und anderer Beteiligter.

Warum das für dich als Gründer wichtig ist? Du kannst damit Planen. Mit jeder Finanzierungsrunde, mit jedem Investor und mit jeder Beteiligung verlierst du Anteile an deinem Unternehmen. Entweder indem du Anteile abgibst (zum Beispiel bei Mitarbeiterbeteiligungen) oder indem du eine Kapitalerhöhung durchführst.

Mithilfe des Cap Tables kannst du deine Ziele mit den Angeboten und der Realität übereinander liegen. Denn: Was ist dein Ziel mit deinem Startup? Wie viele Runden willst/musst du machen? Wie viel Prozent des Unternehmens soll am Ende noch dir gehören?

Fazit

Ich hoffe, du hast diesen Leitfaden hilfreich gefunden. Wenn du mehr über Fundraising in Deutschland erfahren möchtest, melde dich gerne bei mir!
Nico Teach4U Profile Picture

Über mich

Finanzierung und Förderung ist ein brennendes Thema für jedes Startup. Und höufig fehlt gerade bei Gründern hier die Expertise.

Wenn ich dir helfen kann, melde dich gerne bei mir.

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